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Der Laacher See Ausbruch

Ein Inferno vor 13.000 Jahren:

Der Laacher See ist der größte See in Rheinland-Pfalz. Der letzte Vulkanausbruch ereignete sich hier vor ca. 13.000 Jahren – und veränderte die gesamte Landschaft!

Riesige Mengen an vulkanischem Material wurden während dem explosiven Ausbruch des Laacher See-Vulkans in die Luft geschleudert und haben sich abgelagert. Und das innerhalb einer sehr kurzen Zeit! Denn der Ausbruch dauerte nur wenige Tage.

Die 50 m hohe Wingertsbergwand, ein Landschaftsdenkmal des Vulkanparks, erzählt die Geschichte der dieses Vulkanausbruchs. Hier kannst du Ablagerungsschichten einer Bimseruption, mit ihren verschiedenen Farben und Zusammensetzungen, gefahrlos betrachten.

Wenn Du Dir das Bild genauer ansiehst, siehst Du unzählige Bims- und Tuffschichten.

 

Das geschah vor 13.000 Jahren:

In wenigen Kilometern Tiefe hatte sich in einer riesigen Magmakammer jahrtausendelang ein äußerst gas- und mineralreiches Magma (phonolithisches Magma) entwickelt. Dieses drang vor 13.000 Jahren durch Ritzen und Spalten in der Erdkruste nach oben und traf kurz vor der Erdoberfläche auf Wasser. Durch das Zusammentreffen von glühendem Magma und kaltem Wasser kam es zu einer gewaltigen Explosion (das nennt man phreatomagmatische Eruption) und das Inferno nahm seinen Lauf.

 

 

1. Ausbruch des Laacher See Vulkans mit plinianischer Eruptionssäule und Glutlawinen

2. Anreicherung von Gasblasen in der phonolithischen Magmakammer des Laacher See-Vulkans in ca. 4-6 km Tiefe

3. Basaltische Magmakammern

4. Ausgangsmagma

5. Aufstieg von geschmolzenem Gestein (Magma)

 

 

 

 

 

 

Die Eruptionssäule des Laacher See-Vulkans

Mit Überschallgeschwindigkeit wurden Asche, Bimse und sonstiges Gesteinsmaterial in einer bis zu 40 km hohen Eruptionssäule (das ist 4x höher, als ein Flugzeug in Reisehöhe fliegt) ausgeschleudert. Das ähnelt dem Ausbruch des Mount St. Helens 1980 in den USA. Insgesamt prasselten 24 km3 (Kubikkilometer) Material aus der Eruptionswolke heraus. Das ist so viel Material, dass jeder Mensch auf der Erde einen Würfel besitzen könnte, der eine Kantenlänge von 2m hat. So kannst Du Dir vorstellen, dass jegliches Leben unter den mächtigen Schichten begraben wurde. Feinste Ascheteilchen gelangten sogar bis nach Italien und Schweden!

 

 

Glutlawinen des Laacher See-Vulkans

Die verheerendsten Auswirkungen bei diesem Ausbruch waren jedoch die bis zu 600° C heißen Glutlawinen und Ascheströme. Sie schossen mit hohen Geschwindigkeiten übers Land, rissen alles mit und hinterließen eine karge Mondlandschaft. Später verfestigten sich die mitgeführten Aschen durch den Kontakt mit Wasser zu Tuff.

Heute befindet sich an der Stelle, wo der Vulkan vor 13.000 Jahren ausgebrochen ist, ein sogenannter Einbruchskrater, der mit Wasser gefüllt ist: der Laacher See. Dort könnt Ihr schwimmen, Boot fahren, Enten sehen, und eine erlebnisreiche Wanderung um den See machen.

Und auf dieser Wanderung könnt Ihr am Ostufer des Sees etwas Aufregendes beobachten, die sogenannten Mofetten. Das sind in Ufernähe aufsteigende Gasbläschen. Die Mofetten gelten als Anzeichen dafür, dass es tief unter dem See noch vulkanische Aktivität gibt. Daher wird auch oft gesagt, dass der Laacher See-Vulkan noch nicht erloschen ist, sondern nur „schläft“.

Aber was sind nun Mofetten?

Mit „Mofette“ bezeichnet man eine Stelle in einem vulkanischen Gebiet, aus der Kohlenstoffdioxid ausströmt. Dies ist ein farbloses und geruchloses Gas.

Das Kohlenstoffdioxid stammt aus einer Magmakammer tief in der Erdkruste und steigt in Spalten bis herauf an die Erdoberfläche.

Kohlenstoffdioxid hat die chemische Formel CO2, d.h. ein Kohlenstoffteilchen verbindet sich mit zwei Sauerstoffteilchen. Es ist als Gas anderthalbmal schwerer als Luft. Daher kann es sich, wenn es an die Erdoberfläche gelangt, in einer Mulde oder Senke ansammeln und die Atemluft dort verdrängen. Dadurch kann ein tödlicher „Gas-See“ entstehen, der für alle Lebewesen – Menschen, Tiere oder Pflanzen – in dieser Senke sogar tödlich werden kann.

Aber keine Sorge – bei eurer Wanderung kann euch nichts passieren!

Und woher kommt nun der Name Mofette? Mofette leitet sich vom italienischen Wort „mofeta“ ab. Dies stammt vom lateinischen „mephitis“ und bedeutet so viel wie „schädliche Ausdünstung der Erde“. In die Zoologie ist diese Bezeichnung übernommen worden. So heißt das Gestreifte Stinktier wissenschaftlich „Mephitis mephitis“.

Sicherlich kennst Du Kohlenstoffdioxid noch woanders her, und zwar von Getränken.

 

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