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Maare - Die blauen Augen der Eifel

Was heute ein herrlicher See ist, war vor Jahrtausenden Schauplatz gewaltiger Explosionen.

Ein Maar (lat. mare = „Meer“) ist eine schüssel- oder trichterförmige Mulde vulkanischen Ursprungs, die in eine vorvulkanische Landfläche eingesenkt ist. Gebildet wurde es durch Wasserdampfexplosionen beim Zusammentreffen von Grund- oder Oberflächenwasser (bspw. Bäche, Flüsse oder Seen) und heißem Magma, in den meisten Fällen in einer einzigen phreatomagmatischen Explosionsperiode.

Der Ausbruchsort verlagert sich im Laufe der Ausbruchsphase immer tiefer in die Erde. Die steilen Kraterwände kollabieren, so dass ein tiefer Einbruchskrater entsteht. In der Regel ist das Maar von einem Ringwall aus Auswurfmaterial umgeben. Dieser baut sich auf, weil bei jeder phreatomagmatischen Eruption vulkanisches Lockermaterial mit einem hohen Gesteinsanteil des Grundgebirges ausgeschleudert wird.

Die Explosivität phreatomagmatischer Ausbrüche ist abhängig vom Kontaktumfang von Magma mit Wasser.
Die am Explosionsort freiwerdenden Schockwellen zerkleinern nicht nur das abgeschreckte Magma zu feinkörnigen
Partikeln, sondern pflanzen sich auch im angrenzenden Gestein des Grundgebirges fort.

Vulkanische Partikel und ein hoher Anteil an Gebirgsbruchstücken schießen in einer Eruptionssäule aus dem
Krater oder werden in Bodenwolken vom Ausbruchszentrum weg transportiert.

Man unterscheidet den Maarsee vom Trockenmaar. Trockenmaare sind verlandete Maare, deren Zentrum oft morastig ist. Von den ca. 75 Maaren der Vulkaneifel sind die meisten Trockenmaare. Im Maarsee hingegen füllen Grund- oder Niederschlagswasser die schüssel- oder trichterförmige Mulde vulkanischen Ursprungs, die durch die Explosionen entstanden ist.

Ein Beispiel für ein Maar findet sich auch im Vulkanpark. Das Booser Doppelmaar besteht aus zwei verlandeten Maaren, die sich heute als flache Mulden im Gelände abbilden.

Der Blick aufs Maar vom Eifelturm ...
... und aus der Luft!

Vom Eifelturm kann man nicht nur das Booser Doppelmaar aus der Vogelperspektive betrachten, sondern auch viele Schlackenkegel erkennen.

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