Vulkan Lexikon
Abkühlungsfront
Lavaströme kühlen beim Ausfließen von außen nach innen ab. Die Oberfläche eines Lavastromes ist also die Abkühlungsfront.
Akkretionäre Lapilli
Glutlawinen und Aschenwolken werfen manchmal erbsenförmige Aschenkugeln aus. Sie entstehen dadurch, dass sich die noch feuchte Asche an feste Teilchen in der Luft anheften.
Alkalische Basaltmengen
Alkalische Basaltmengen sind reich Kalium und Natrium, aber arm an Siliziumoxid (SiO2), vor allem für Vulkane auf den Kontinenten und den ozeanischen Inseln typisch.
Asche (vulkanische)
Vulkanisches Lockermaterial, bis 2 mm Durchmesser.
Athenosphäre
Schicht im Oberen Erdmantel, ca. 200 – 400 km unter der Erdoberfläche. Liegt unterhalb der Lithosphäre und besitzt eine niedrige Dichte und Viskosität. Hier entsteht vor allem das flüssige Gestein. Die Erdplatten „schwimmen“ wie Eis auf dem Wasser auf der Asthenosphäre.
Basalt
Dunkles vulkanisches Gestein aus einem Lavastrom, das oft Säulen bildet.
Basalthärtling
Basaltblock, der besonders gegenüber der Verwitterung widerstandsfähig ist, länger erhalten bleibt und über die Umgebung hinausragt.
Basanit
Dunkles, basaltähnliches Gestein. Es ist siliziumärmer als Basalt. Die meisten Schlackenkegel der Eifel bestehen aus Basanit.
Bims
Vulkanische Lapilli (vulkanisches Glas), von hochexplosiven Vulkanen (z.B. Laacher See) herausgeschleudert. Enthält durch die starke Entgasung viele Hohlräume, schwimmt auf dem Wasser.
Bomben
Rundliche oder elliptische Lavafetzen. Bei Vulkanausbrüchen ausgeschleudert, in der Luft noch heiß und somit verformbar, mehr als 64 mm Durchmesser.
Breccien
Kantige Gesteinstrümmer, die locker oder fest miteinander verbacken sein können.
Britz
Britz nennen die Leute in der Eifel dünne, dunkle, feinkörnige Schichten in Bimslagen. Diese Schichten stammen aus den blumenkohlförmigen Glutwolken, die aus den Glutlawinen des Laacher See-Vulkans aufstiegen.
Caldera (Kessel)
Auch Einbruchskrater genannt. Wenn Magma aus der Magmakammer austritt, diese entleert ist und infolgedessen sich ein Hohlraum gebildet hat, bricht die Decke dieser Magmakammer ein. Eine große Caldera kann über 100 km lang sein.
Devon
Ein Zeitalter der Erdgeschichte, 416 bis 360 Millionen Jahre alt. Im Devon hat sich unter anderem der Schiefer des Rheinischen Schiefergebirges gebildet.
Differentiation
Wenn sich Magma in der Magmakammer lagert, verändert es seine ursprüngliche chemische Zusammensetzung. Meist nimmt bei der Lagerung der Gehalt von Magnesium, Eisen und Calcium ab, der Gehalt an Silizium, Natrium und Kalium zu.
Dünenstruktur
Ablagerung von Aschen in Form von Dünen in der Endphase eines explosiven Vulkans. Eine Dünenstruktur ist besonders an der Wingertsbergwand sichtbar.
Einbruchskrater
Auch Caldera genannt. Wenn Magma aus der Magmakammer austritt, diese entleert ist und infolgedessen sich ein Hohlraum gebildet hat, bricht die Decke dieser Magmakammer ein. Eine große Caldera kann über 100 km lang sein.
Einsprenglinge (auch: Phänokristalle)
Relativ große, meist mit dem Auge gut sichtbare Kristalle in einem vulkanischen Gestein. Sie bilden sich bei langsamer Abkühlung in der Tiefe vor der vulkanischen Eruption. Bricht der Vulkan aus, werden bereits gebildete Kristalle mitsamt der Schmelze an die Erdoberfläche befördert. Dort wird die Schmelze plötzlich abgekühlt bzw. abgeschreckt und kann daher nicht oder nur feinkörnig kristallisieren. Die mitbeförderten Kristalle aus der Tiefe werden als Einsprenglinge eingeschlossen.
Erdkern
Innerster Kern der Erde.
Erdkruste
Äußerste starre Haut der Erde.
Erdmantel
Unter der relativ leichten Erdkruste liegt der schwere, dichte Erdmantel.
Eruption
Den Ausbruch eines Vulkans nennt man Eruption. Bei einer Eruption werden vulkanisches und nichtvulkanisches Gestein ausgeworfen.
Eruptionssäule
Bei einem explosiven Vulkan bildet sich über dem Krater eine hohe Säule aus Gas und vulkanischem Gestein, die Eruptionssäule. Sie erreicht oft eine Höhe von über 25 km, beim Laacher See-Vulkan sogar zwischen 30 und 40 km.
Fallablagerungen (Fall out)
Vulkanisches Gestein wird in große Höhen transportiert und vom Wind weggeweht. Es sinkt später zu Boden und lagert sich dort ab. Beispiel: Bimsablagerung aus dem Laacher See-Vulkan. Die Bimsablagerungen erreichten im Gebiet um den Laacher See bis zu 10 m Dicke.
Fließablagerungen
Glutlawinen aus explosiven Vulkanen bewegen sich durch die benachbarten Täler, sie „fließen“ durch die Täler. Dabei werden Aschen und Nebengestein transportiert.
Fremdgestein (Xenolithe)
Älteres vulkanisches oder nichtvulkanisches Gestein (Schiefer, Sandstein, Ton), das bei Vulkaneruptionen aus der Tiefe mitgerissen und mit ausgeworfen wird.
Geröllhalde
Eine Geröllhalde bildet sich, wenn Wind und Wetter (Erosion) bei Schlackenkegeln das vulkanische Gestein zersetzen oder wenn der Mensch Vulkangestein abbaut.
Glutlawinen
Glutlawinen sind heiße Ströme (über 100°C), die am Boden „fließen“, mehrere hundert Kilometer schnell. Sie transportieren Asche und Lapilli. Glutlawinen sind auf die Täler beschränkt, die sich in der Nähe des Vulkans erstrecken.
Grauer Bims
Bimsablagerungen aus der Endphase des Laacher See-Ausbruchs. Dunkle Farbe. Verbreitung bis 5km um den Laacher See. Viele Kristalle, wenige Blasen, mit viel Nebengestein gemischt.
Graue Vulkane
Vulkaneruptionen werden in zwei Kategorien unterscheiden: in „rot“ und „grau“. Die Zugehörigkeit hängt davon ab, wie die Magma an die Erdoberfläche tritt: Die Eruptionen, bei denen sich mehr oder weniger flüssige Lava in Strömen ergießt, bezeichnet man allgemein als „rot“. Eruptionen, bei denen große Massen zerfetzte Lava in die Luft geschleudert werden, nennt man „grau“. Diese Bezeichnungen kommen von den vorherrschenden Farben des Auswurfmaterials.
Hot Spot
Ein Hot Spot ist eine besonders heiße Stelle im Erdmantel. Hier wird Gestein aufgeschmolzen. Über einem Hot Spot entsteht oft eine Reihe von Vulkanen (Vulkanfelder). Beispiele: Hawaii und die Eifel.
Intraplattenvulkane
Die meisten Vulkane entstehen am Rand von Erdplatten. Es gibt aber auch Vulkane, die sich innerhalb bzw. auf den Erdplatten bilden, diese heißen Intraplattenvulkane. Beispiele: Hawaii, Kanarische Inseln, Eifel.
Kaltwassergeysir
Quelle in der Nähe ehemaliger Vulkane, die springbrunnenartig Wasser bis etwa 60 m hoch ausstößt. Ursache für die hohe Wassersäule ist die Sättigung des Wassers mit dem Gas Kohlendioxid (CO2). Der größte Kaltwassergeysir der Welt kann in Andernach besichtigt werden.
Keilrillenspaltung
Die Technik der Keilrillenspaltung wurde im Mittelalter zur Spaltung eines Basaltblocks angewandt. Mit Hammer und Keilen schlug man eine Rille in den Basaltblock, bis der Stein gespalten war.
Keiltaschenspaltung
Die Technik der Keiltaschenspaltung wurde in der Römerzeit zur Spaltung eines Basaltblocks benutzt. Man schlug mit Hammer und Keilen Taschen in den Stein, bis er gespalten war.
Kohlendioxid-Quellen
CO2-haltige Quellen am Ostufer des Laacher Sees, auch Mofetten genannt. Chemische Analysen haben ergeben, dass sie aus der Magmakammer unter dem See stammen.
Korngröße
Einteilung der vulkanischen Gesteine nach ihrer Größe: Asche bis 2mm Durchmesser, Lapilli 2 – 64 mm Durchmesser, Bomben ab 64 mm Durchmesser.
Krater
Meist trichterförmige Öffnung, durch die vulkanisches Material austritt.
Krotzen
Volkstümlicher Name im Laacher See-Gebiet für Schlackenbomben. Verwendung vor allem für den Häuserbau.
Lapilli
Vulkanisches Auswurfmaterial von 2 – 64 mm Durchmesser.
Lava
Das aufgeschmolzene, glutflüssige Gestein im Erdinneren heißt Magma. Im eigentlichen Sinne nennt man alles Magma, das die Erdoberfläche erreicht, Lava.
Lavadom
Ein Lavadom bildet sich, wenn aus dem Vulkanschlot sehr zähflüssige Lava quilt und als Pfropfen stecken bleibt.
Lavastrom
Ein ruhiger Lavafluss, der aus dem Vulkan austritt. Ein Lavastrom kann eine Länge bis etwa 4km erreichen. Tritt meist aus einem Schlackenkegeln aus.
Lithosphäre
Relativ starre, äußere Gesteinsschicht der Erde. Sie umfasst die Erdkruste und den obersten Erdmantel.
Maar
Vulkanischer Explosionstrichter, umgeben von einem Ringwall mit Lockermaterial. Maare entstehen bei dem heftigen Aufeinandertreffen von heißer Magma und kühlem Wasser (z.B. Grundwasser). Die dabei ausgelöste Explosion nennt man phreatomagmatische Eruption.
Magma
Glutflüssiges Gestein, das im Erdmantel aufschmilzt. Es kann sehr heiß (über 1000°C) und sehr dünnflüssig sein. Wenn es länger in einer Magmakammer lagert, wird es kühler (ca. 800°C) und zähflüssiger.
Magmakammer
Eine Magmakammer ist der Hohlraum in der Erde, in dem sich Magma sammelt. Magmakammern liegen unter den Kontinenten zwischen 30 und 100 km tief, unter dem Meer beginnen sie schon bei etwa 10 km.
Magma Plume
Schlauchartiger „Gang“ im Erdmantel, durch den heißes Material aus dem unteren Erdmantel (ca. 2900 km) nach oben aufsteigt. Grund des Aufstiegs: das heiße Material ist leichter als seine Umgebung. Oben bildet sich ein Hot Spot.
Magmatische Eruption
Steigt Magma ungehindert zur Erdoberfläche auf, wird dieser Ausbruch als magmatische Eruption bezeichnet.
Mittelozeanischer Rücken
Mitten unter den Ozeanen driften Erdplatten auseinander (sea floor spreading). An den Rändern dringt neues Magma nach oben und lagert am Boden basaltisches Gestein ab. Wie eine riesige Naht zieht sich diese Stelle durch die Ozeane. Das neue Gestein bildet einen Gesteinsrücken. Alle Gesteinsrücken zusammen haben insgesamt eine Länge von etwa 75 000 km.
Mofetten
Am Ostufer des Laacher Sees steigen deutlich sichtbar CO2-Gase an die Oberfläche und bilden unzählige Blasen, diese werden Mofetten genannt. Das Gas steigt aus der Magmakammer unter dem See durch Randspalten nach oben.
Nebengestein
Nichtvulkanisches Gestein, das mit dem vulkanischen Gestein ausgeschleudert wurde.
Olivin
Hellgrüne Kristalle, kommen häufig in Basalt vor. Olivin ist das häufigste Mineral im Erdmantel.
Peridotit
Tiefengestein, das wahrscheinlich den oberen Erdmantel aufbaut. Grünliche Farbe. Besteht aus Olivin- und Pyroxen-Kristallen. Bekannt sind die Olivinknollen des Dreiser Weihers.
Phonolith
Bims besteht aus phonolithischem Magma. Phonolith entwickelt sich aus basaltischem Magma, wenn es längere Zeit in der Magmakammer lagert. Phonolith ist reich an Silizium, Kalium und Natrium. Es ist arm an Eisen, Magnesium und Kalzium. Es hat eine weiße oder graue Farbe.
Phreatomagmatische Eruption
Form von Vulkaneruptionen, die durch das Zusammentreffen eines sehr heißen, emporsteigenden Magmas mit kühlem Grund-/Oberflächenwasser entsteht.
Plinianischer Ausbruch
Hochexplosive Vulkaneruption, wie sie der römische Schriftsteller Plinius beim Vesuvausbruch 79 n. Chr. beschrieben hat. Sie ist gekennzeichnet durch eine hohe Eruptionssäule und durch Bildung von Glutlawinen. Der Laacher See – Vulkan war der letzte plinianische Ausbruch in Mitteleuropa vor ca. 13 000 Jahren.
Plume
Auch Mantelplume genannt. Bereich im Erdmantel, in dem seismische Wellen gedämpft werden. Heiße Ströme aus dem unteren Erdmantel steigen, da sie leichter sind als die Umgebung, nach oben. Der Plume, der unter der Eifel vermutet wird, hat einen Durchmesser von etwa 100 km. Er bildet in der Erdkruste einen Hot Spot, einen heißen Fleck.
Pyroklasten/pyroklastisch
Von einem Vulkan ausgeworfenes Material beliebiger Korngröße. Pyroklastischer Strom = Glutlawine.
Rift
Heiße Ströme aus dem Unteren Erdmantel dehnen die Erdkruste. Diese reißt durch die Zugspannung auf. Es entstehen schmale Spalten und Brüche. Rifte findet man an den Mittelozeanischen Rücken und an Land in Ostafrika.
Rote Vulkane
Vulkaneruptionen werden in zwei Kategorien unterscheiden: in „rot“ und „grau“. Die Zugehörigkeit hängt davon ab, wie die Magma an die Erdoberfläche tritt: Die Eruptionen, bei denen sich mehr oder weniger flüssige Lava in Strömen ergießt, bezeichnet man allgemein als „rot“. Eruptionen, bei denen große Massen zerfetzte Lava in die Luft geschleudert werden, nennt man „grau“. Diese Bezeichnungen kommen von den vorherrschenden Farben des Auswurfmaterials.
Schlacken
Lavafetzen unterschiedlicher Form und Größe.
Schlackenkegel
Der Schlackenkegel ist ein Vulkanberg und hat, wie der Name sagt, die Form eines Kegels. Bei einem Schlackenkegel wechseln Schichten von Aschen und Schlacken.
Schlackenwall
Ringwall aus rundlichen Schlackenfetzen um den Krater.
Schweißschlacken
Stark verfestigte Schlackenfetzen; Vorkommen besonders in der Nähe des Schlotes, rötliche Farbe.
Subduktionszone
Bereich, in dem eine Erdplatte unter eine andere abtaucht, auch Abtauchzone genannt. Beispiel: Die Pazifische Platte taucht unter die Amerikanische Platte. Die meisten hochexplosiven Vulkane sind über Subduktionszonen entstanden.
Surges
Hochgeschwindigkeits-Bodenwolken, arm an Material. Zeigen sich häufig bei phreatomagmatischen Ausbrüchen, im Zusammenhang mit Glutlawinen, kommen aber auch bei Atomexplosionen vor.
Syneruptiver Stausee
Beispiel: Aufstauung des Rheins durch Bims und Asche während des Laacher See -Ausbruchs. Länge des Stausees mindestens 15 km in Richtung Andernach – Koblenz.
Tephra
Tephra ist der Sammelbegriff für alle Materialien (Aschen, Lapilli, Bomben), die aus einem explosiven Vulkan ausgeworfen werden.
Transportmechanismen
Transportmechanismen sind verschiedene Formen vulkansicher Ablagerungen.
Trass
Tuffsteine, die gebrochen, getrocknet und zu einem Gesteinsmehl aufgemahlen werden, bezeichnet man in der Bautechnik als Trass. In Verbindung mit Kalk bzw. Zement wird dieses Gesteinsmehl für die Herstellung hydraulischer Mörtel verwendet.
Trockenmaar
Die meisten Maare in der Eifel sind Trockenmaare. Sie entstehen, wenn Maare verlandet sind oder künstlich entwässert wurden.
Tuff
Verfestigte Asche: Vulkanische Ascheablagerungen wurden im Laufe der Zeit durch den Einfluss von Wasser (Grundwasser, Regen usw.) zu einem festen Gestein umgewandelt. Tuff ist ein weiches Gestein.
Tuffring
Ein Tuffring ist ein niedriger Ringwall aus Tephra um einen vulkanischen Krater.
Viskosität
Zähigkeit einer Flüssigkeit, abhängig von der Temperatur. Viskoses Magma fließt langsam, weniger viskoses Magma schnell.
Vulkanfeld
Vorkommen vieler Vulkane in einer Region. Beispiel: Vulkanfelder der West- und der Osteifel.
Vulkanische Aschen
Vulkanische Auswurfartikel von kleinster Korngröße (kleiner als 2mm).
Warmgeysir
Quelle, die wie ein Springbrunnen warmes Wasser ausstößt. Ursache ist die Erhitzung des Grundwassers durch vulkanische Wärme
Windablagerungen
Werden auch Fall out genannt, z.B. Bims ist eine Windablagerung, da er vom Wind weggeweht wurde und sich um den Laacher See herum ablagerte.
Wurfablagerungen
Ablagerung von Blöcken durch Auswurf bis 3 km vom Ausbruchszentrum.